1735: Abraham Darby II baut den ersten Kokshochofen

Darby’s Vater hatte 1708 in Coalbrookdale eine stillgelegte Eisenhütte gepachtet. Aus kleinen Anfängen entwickelten er, später der Sohn Abraham Darby II (1711-1763) und schließlich der Enkel ein äusserst bedeutendes Werk.

Ohne Holz kein Eisen - das hatte seit der Eisenzeit gegolten. Durch Bevölkerungswachstum und den stark wachsenden Bedarf sowohl der Royal Navy als auch der Handelsflotte war der Bedarf an Holz drastisch gestiegen. Zwar scheint es bei den Historikern keine einheitliche Antwort auf die Frage einer Holzkrise in England zu geben, dennoch waren zumindest steigende Preise für Holzkohle Anlaß für die Darby’s, mit Kohle als Ersatz zu experimentieren.

Selmeier gibt an, das 1735 in Coalbrookdale der erste Hochofen errichtet wurde, der mit Koks betrieben wurde 1 2.

Vermutlich gelang das auch begünstigt durch niedrigen Schwefelgehalt der eingesetzten Kohle. Bei Paulinyi findet sich eine Aufstellung, derzufolge die Einführung von Kokshochöfen erst ab 1760-1770 deutlich erkennbar wird 3.

Coalbrookdale und seine Umgebung müssen einen sehr starken Eindruck auch auf die Zeitgenossen gemacht haben. Das Bild @fig:1735-1 zeigt die Darstellung eines britisch-französischen Künstlers.

Philippe Jacques de Loutherbourg 1801: Coalbrookdale bei Nacht{#fig:1735-1}

Stand: 8.11.2018


  1. Selmeier, 1984, S.97 

  2. Anders als ein Roman wird ein Sachbuch nie ganz fertig. Über lange Zeit schien die Zuweisung Abraham Darby und Kokshochofen völlig unstrittig, bis ich durch Robert Allen darauf aufmerksam wurde, dass es hier mit Shadrach Fox einen Vorläufer gegeben haben könnte. Robert C. Allen: The British Industrial Revolution in Global Perspective. 2006. Online verfügbar Abgerufen 8.11.2018 

  3. Paulinyi, 1989, S.117