1871: Die erste größere Wasserhaltungsmaschine unter Tage geht in Betrieb
Es hatte verschiedene Versuche gegeben, die üblichen, über Tage befindlichen Wasserhaltungsmaschinen mit ihren aufwändigen Gestängen durch Maschinen unter Tage zu ersetzen. Wie schon bei der Einführung der Woolf’schen Wasserhaltungsmaschinen, siehe [1869: Die erste Woolf’sche Wasserhaltungsmaschine im Ruhrbergbau geht auf Zeche Gewalt in Betrieb], war es wieder die Aachener Region, in der man voran ging 1.
Carl Hilt 2 3 hatte wohl maßgeblichen Anteil dabei. Nach seinen Vorgaben baute man bei H. & R. Lamberts in Burtscheid bei Aachen für die Zeche Westende eine liegende Einzylindermaschine. Mit 4 atm Dampfdruck bei 34 Umdrehungen pro Minute wurden 1,25 Kubikmeter aus 200 m Tiefe gehoben.
Hilt scheint es gelungen zu sein, die Probleme zu lösen, bei denen das bis dahin nicht zufriedenstellend gelungen war. Dazu zählte wohl vor allem die Verlegung und die Isolation der Dampfleitung, die vom über Tage aufgestellten Kessel zur Maschine unter Tage führte 4. 1902 diente die Maschine immer noch als Reservemaschine.
Die Einführung der unter Tage aufgestellten Wasserhaltungsmaschinen scheint rasch gegangen zu sein. Matschoss schrieb 5:
1879 waren im Aachener Bezirk nebem 14 oberirdischen 16 unterirdische Wasserhaltungsmaschinen mit zusammen 2662 PS in Betrieb.
Stand 13.5.2017
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1879 wird Carl Hilt im Mitgliederverzeichnis des Vereins Deutscher Ingenieure als »königlicher Bergassessor und Direktor der Vereinigungsgesellschaft in Kohlscheidt« aufgeführt (Mitgliederverzeichnis, 1879, S. 6) Abgerufen 13.5.2017 ↩
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Die Vereinigungsgesellschaft war ähnlich dem vielleicht heute noch bekannten Eschweiler Bergwerksverein eine Betreibergesellschaft für Kohlengruben [Wikipedia: Vereinigungsgesellschaft für Steinkohlenbau im Wurmrevier] Stand 20.9.2016 Abgerufen 13.5.2017 ↩
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Matschoss, a.a.O. S. 306 ↩